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Die Art und Weise, wie wir arbeiten, ist weiterhin im steten Wandel. In dieser achten Ausgabe des State of Hybrid Work Reports von Owl Labs präsentieren wir Ihnen die neuesten Trends und Themen rund um Hybrid-, Remote- und Büroarbeit.
Einleitung
In den letzten vier Jahren hat unsere Art zu arbeiten eine Revolution erfahren, die eine fast 100 Jahre andauernde deutsche Arbeitstradition aufgebrochen hat. War Hybridarbeit erst eine Notwendigkeit, wurde sie bald zum Trend. Mittlerweile gilt sie für eine Mehrheit der deutschen Arbeitnehmenden sogar als „Norm“. Viele sehen darin – neben vielen anderen Vorteilen – eine echte Chance für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Andere hingegen argumentieren, dass sie stattdessen zu zahlreichen neuen Problemen am Arbeitsplatz führt.
Viele Unternehmen haben nach der Pandemie versucht, Arbeitnehmende mit attraktiven Benefits zurück in die Büros zu locken. Als das nicht funktionierte, begannen einige, ihre Angestellten per Zwang zur Rückkehr ins Büro zu beordern. Flexibilität ist heute jedoch nicht mehr verhandelbar. Das machten deutsche Arbeitnehmende ganz deutlich. Die Folge: eine Phase des „Quiet Quittings“ und des „Schatten-Managements“, bei dem Vorgesetzte ihren Teams zugunsten der Talentbindung flexible Arbeitszeiten erlaubten, obwohl das oftmals gegen geltende Unternehmensrichtlinien verstieß. In anderen Fällen wurden Mitarbeitende selbst kreativ: Trends wie „Polyworking“ und „Coffee Badging“ entstanden, weil die Mitarbeitenden einerseits flexibel bleiben, andererseits aber auch ihren Arbeitsplatz behalten wollten.
In dieser achten Ausgabe des State of Hybrid Work Reports von Owl Labs erkunden wir nun die neuesten Trends. Wir gehen der Frage nach, was flexible Arbeit heute bedeutet – sowohl für Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende – und decken überraschende Faktoren auf, die die Zukunft der Arbeit prägen. Gehen Sie gemeinsam mit uns den vielseitigen Aspekten des (hybriden) Arbeitsplatzes auf den Grund und finden Sie heraus, welche zukünftigen Trends Sie im Auge behalten müssen.
Die wichtigsten Ergebnisse
Nachdem wir im letzten State of Hybrid Work Report 2023 den neuen Trend des sogenannten „Coffee Badging“ (mal schnell auf einen Kaffee im Büro vorbeischauen, um Anwesenheit zu simulieren) sichtbar gemacht haben, ist die Taktik nach wie vor sehr beliebt: 38% der Arbeitnehmenden bekennen sich noch immer dazu. 65% wurden von ihren Arbeitgebenden schon mal dabei erwischt.
64% der Befragten arbeiten hybrid – ein Anstieg um 13 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023 (51%).
31% der Arbeitnehmenden streben aktiv einen Jobwechsel an. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber 28% im Vorjahr.
1 von 5 Arbeitnehmenden (20%) übt eine Mehrfachbeschäftigung (sogenanntes „Polyworking“) mit mindestens einem zusätzlichen Job aus.
Hybride Arbeitskräfte geben im Durchschnitt 20€ mehr pro Tag aus, wenn sie im Büro arbeiten, als wenn sie remote arbeiten.
Ein Viertel der Arbeitnehmenden (25%) haben sich in sozialen Medien schon mal negativ über ihren Arbeitsplatz oder Arbeitgebenden geäußert.
31% der Arbeitnehmenden wollen aufgrund der politischen Ansichten ihrer Arbeitgebenden oder Kolleg:innen nicht ins Büro gehen.
21% der Arbeitnehmenden nutzen täglich KI-Tools. Weitere 10% sogar mehrmals am Tag.
30% sagen, dass ihr Stresslevel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
Fast ein Drittel der Arbeitnehmenden (31%) geben an, dass ihr Unternehmen im letzten Jahr die Richtlinien für Remote- oder Hybridarbeit geändert hat.
16% der Arbeitnehmenden würden eine Gehaltserhöhung erwarten, wenn sie nicht mehr hybrid oder remote arbeiten könnten. 23% würden sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, der mehr Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort bietet.
Fast jede:r dritte Arbeitnehmende (29%) gibt an, dass das eigene Unternehmen im vergangenen Jahr Software für Mitarbeiterproduktivität oder -aktivität eingeführt oder deren Nutzung ausgeweitet hat.
59% der Arbeitnehmenden geben an, Zeiträume in ihren Kalender zu blocken („Calendar blocking“), um mehr Kontrolle über ihre Arbeitszeit zu bekommen.
„Workation“ oder sogenannte „Quiet Vacations“ sind im Kommen: 48% der Beschäftigten arbeiten nicht nur im Homeoffice oder im Coworking Space, sondern auch an anderen Orten.
Jede:r zweite Arbeitnehmende (51%) glaubt, dass das eigene Unternehmen von ihnen verlangt, aufgrund traditioneller Arbeitserwartungen vom Büro aus zu arbeiten. Im Jahr 2023 waren es noch 47%.
Ein Fünftel der Arbeitnehmenden (20%) setzt in der Freizeit Grenzen, indem sie außerhalb der Arbeitszeiten nicht auf Mitteilungen ihrer Arbeitgebenden antworten.
Der Stand der Dinge
Teil 1
In nur einem Jahr hat sich eine Menge geändert. Die Anordnungen vieler Unternehmen zur Rückkehr ins Büro sind nach wie vor moderat spürbar, Stellenausschreibungen sind hinsichtlich der Anforderungen an Büropräsenz inzwischen sehr klar formuliert. Gleichzeitig sind Arbeitnehmende zu Kündigungen bereit – sei es direkt oder im Stillen – wenn Arbeitgebende ihre Erwartungen an flexibles Arbeiten nicht erfüllen.
Zu Trends wie „Coffee Badging“ und „Polyworking“, die nach wie vor verbreitet sind, kommen neue hinzu: So sahen wir 2024 beispielsweise das Phänomen #WorkTok (die Verblendung von Arbeit und Social Media), „WFB“ (Work-From-Bed; früher bekannt als „sick day“), „Calendar Blocking“ (Blockieren von Zeiträumen im Kalender für mehr Kontrolle über die Arbeitszeit) und „Workation“ (Arbeiten von einem Urlaubsort aus).
Auch wenn laut einiger anekdotischer Erzählungen jetzt „alle wieder im Büro sind“, belegen unsere Zahlen, dass fast zwei Drittel der Arbeitnehmenden (64%) derzeit in einem hybriden Format arbeiten – ein Anstieg um 13 Prozentpunkte gegenüber 2023. 6% arbeiten sogar vollständig remote. Das sind doppelt so viele wie letztes Jahr (3%). Drei Tage sind nach wie vor die gängigste Anzahl von Tagen im Büro: 39% der hybrid Arbeitnehmenden gaben an, dass sie so oft ins Büro gehen. Allerdings entspricht das bei nur 31% auch ihren Präferenzen.
Lesen Sie weiter, um mehr über die neuesten Arbeitstrends und die aktuelle hybride Arbeitslandschaft zu erfahren.
Von wo aus arbeiten Angestellte?
Am häufigsten verbringen hybrid Arbeitnehmende 3 Tage pro Woche im Büro, gefolgt von 2 Tagen.
So würde die Anzahl der Bürotage aussehen, wenn hybrid Arbeitende diese komplett selbst wählen dürften:
„Coffee Badging“ ist unter Arbeitnehmenden nach wie vor beliebt:
Teils erwischen Arbeitgebende ihre Mitarbeitenden beim „Coffee Badging“. Das hat laut Arbeitnehmenden folgende Konsequenzen:
45% der Führungskräfte haben schon mal „Coffee Badging“ betrieben, aber nur 23% der befragten Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung.
Arbeitnehmende haben oft mehr als einen Job (sog. “Polyworking“):
Was sind die Hauptgründe dafür, dass Arbeitnehmende eine zusätzliche Tätigkeit ausüben?
24% der Führungskräfte üben mindestens eine zusätzliche Tätigkeit aus. Bei Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung sind es hingegen nur 13%.
Neue Trends
Work-From-Bed
Calendar Blocking
#WorkTok
Politik im Büro
Wo Arbeit auf Urlaub trifft
„Workations“ werden beliebter. So oft haben Arbeitnehmende im vergangenen Jahr jenseits des Büros oder des eigenen Homeoffices gearbeitet:
Auf Mitarbeiterebene
Teil 2
Auch im Jahr 2024 äußern Arbeitnehmende weiterhin ihre Meinungen, Wünsche und Forderungen bezüglich der Art und Weise, wie sie arbeiten. Ein Drittel der Arbeitnehmenden (34%) glauben, ihr oder sein Unternehmen verlangt, vom Büro aus zu arbeiten, um leere Büroräume zu füllen. 31% der Arbeitnehmenden gaben zudem an, dass ihre Arbeitgebenden im letzten Jahr ihre Richtlinien für Remote- oder Hybridarbeit geändert haben. In Kombination mit einem seit 2023 erhöhten Stresslevel ist es wenig verwunderlich, dass fast jede:r dritte Arbeitnehmende (31%) sich nach neuen Jobs umsieht.
Für einige Arbeitnehmende geht es bei ihrem Widerstand, ins Büro zu gehen, um bares Geld. Denn sie haben immer noch deutlich mehr Ausgaben an Bürotagen, als wenn sie remote arbeiten. Hybridarbeitskräfte geben an, durchschnittlich 29€ pro Bürotag auszugeben, ein Anstieg von 5€ im Vergleich zu 2023. Die Kosten für die Arbeit von zu Hause aus sind ebenfalls gestiegen, allerdings nur geringfügig von 8€ pro Tag im Jahr 2023 auf 9€. Vermutlich gaben deshalb 16% der Remote- und Hybrid-Arbeitnehmenden an, sie würden als Ausgleich für die zusätzlichen Kosten eine Gehaltserhöhung erwarten, wenn sie nicht mehr remote oder hybrid arbeiten dürften.
Weiter hoch im Kurs steht bei Arbeitnehmenden die Wertschätzung einer unterstützenden Führungskraft. In diesem Jahr gaben die Befragten an, dass eine unterstützende Führungskraft (83%) fast so wichtig ist wie die Vergütung (91%) und die Lohngerechtigkeit (86%). Die Unternehmensgröße scheint dabei eine Rolle zu spielen: Mitarbeitende großer Unternehmen geben die Bedeutung eines unterstützenden Vorgesetzten mit 8 Prozentpunkten höher an als jene kleinerer Unternehmen.
Der Report zeigt auch, dass Arbeitnehmende das Pendeln leid sind. Etwa 81% pendeln bis zu 45 Minuten – one way. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden (53%) gab an, dass sie ohne Pendeln bei ihrer Arbeit produktiver wären, und 29% der Befragten sagten, dass sie eher bereit wären, ins Büro zu gehen, wenn die Anfahrt kürzer wäre.
Das Stresslevel der Arbeitnehmenden ist (immer noch) hoch – 92% haben in letzter Zeit keine Verbesserung festgestellt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Stress der Arbeitnehmenden sogar gestiegen:
Nach der Vergütung ist die Wertschätzung durch eine unterstützende Führungskraft der zweitwichtigste Faktor für den Verbleib im Unternehmen. Die Faktoren im Detail:
Die wichtigsten Gründe, warum Arbeitnehmende aktiv nach neuen Jobs suchen:
Wenn sie die Privilegien der Hybridarbeit verlieren würden, würden Arbeitnehmende
Wie haben sich die Kosten pro Arbeitstag seit 2023 verändert?
Wofür werden die 29€ ausgegeben? Aufschlüsselung der Kosten:
Müde vom Pendeln: Die Mehrheit der Arbeitnehmenden (81%) pendelt bis zu 45 Minuten pro Strecke.
Wenn sie sich ihren Arbeitsweg sparen könnten, würden Arbeitnehmende die zusätzliche Zeit so nutzen:
Welchen Prozentsatz ihres Gehalts würden Arbeitnehmende opfern, um bestimmte Leistungen zu erhalten?
76% der Hybrid- und Remote-Arbeitskräfte ernähren sich im Homeoffice gesünder als im Büro.
„Workday Workout“ ist bei rund der Hälfte der Befragten beliebt: 58% der Arbeitnehmenden betätigen sich während des Arbeitstages körperlich, 42% tun dies nicht. So treiben Arbeitnehmende an Arbeitstagen Sport:
36% der Arbeitnehmenden würden ein Stellenangebot ablehnen, wenn es keine flexiblen Arbeitszeiten beinhalten würde. Weitere Gründe für eine Ablehnung:
Auf Führungsebene
Teil 3
Im vergangenen Jahr mussten Angestellte einige Herausforderungen meistern. Davon blieben auch Führungskräfte nicht verschont, hatten sie doch die Doppelbelastung aus eigenem Stress und dem Wohlergehen ihrer Teams zu jonglieren. Der Stress am Arbeitsplatz hat zwar für alle zugenommen, das Stressniveau von Führungskräften ist jedoch um 23% höher als das von Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung.
Die Stressfaktoren haben sich seit letztem Jahr verändert. So hat beispielsweise die Sorge der Führungskräfte um die Produktivität ihrer Teams seit 2023 zugenommen. Dieses Jahr gaben 49% an, dass ihre Teams produktiver sind, wenn sie hybrid oder remote arbeiten. Weitere 31% gaben an, dass der Arbeitsort keinen Unterschied macht. Letztes Jahr waren 48% der Führungskräfte der Meinung, dass ihre Remote- oder Hybrid-Teams produktiver waren, während 28% sagten, dass der Arbeitsort keinen Einfluss hat.
Bedenken hinsichtlich des sogenannten „Proximity Bias“, also der Tendenz von Führungskräften, Arbeitnehmende bevorzugt zu behandeln, die sich physisch in ihrer Nähe befinden (sprich: Mitarbeitende, die im Büro arbeiten), scheinen seit dem letzten Jahr abgenommen zu haben. Dieses Jahr gaben 41% der Führungskräfte von Remote- und Hybrid-Mitarbeitenden an, ihre Teams würden weniger spontanes oder informelles Feedback erhalten. 2023 waren es noch 50%.
Viele Führungskräfte haben Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Arbeitsstilen gesammelt und können so ihre Teams besser unterstützen. Welche Sorgen sie sich machen, ist vom Arbeitsort ihrer Teams abhängig: Fast jede dritte Führungskraft (31%) sorgt sich bei Remote-Mitarbeitenden um Ablenkungen am Arbeitsort. Bei den Mitarbeitenden im Büro steht hingegen die Überarbeitung oder das Risiko eines Burnouts mit 21% an erster Stelle der Bedenken.
Den Wunsch der Arbeitnehmenden nach Hybridarbeit zu berücksichtigen ist wichtig, doch Kostenfaktoren für Arbeitgebende können nicht außer Acht gelassen werden. Arbeitnehmende verlangen mehr Gehalt, wenn sie nicht mehr hybrid oder remote arbeiten können. Zudem wissen wir, dass die Fluktuation von Mitarbeitenden, einschließlich der Rekrutierungs- und Einarbeitungsprozesse für neue Angestellte, das Unternehmen Zeit und auch Geld kostet. Denn etwa 42% der Mitarbeitende gaben an, dass es ein bis drei Monate dauert, bis sie sich vollumfänglich in ihrem neuen Job eingearbeitet haben – der Einstellungsprozess ist hiervon ausgenommen.
Haben Arbeitgebende ihre Remote- oder Hybrid-Richtlinien im letzten Jahr geändert?
Arbeitgebende ändern ihre Richtlinien. Allein in 2024 haben sie
Mehr als ein Viertel der Arbeitnehmenden (29%) glauben, dass ihr Arbeitsort ihr Gehalt beeinflusst.
Die überwiegende Mehrheit (88%) der hybriden Mitarbeitenden ist der Meinung, dass sie genauso produktiv oder sogar produktiver sind, wenn sie in einem hybriden Format arbeiten. Einige Führungskräfte stimmen dem nicht ganz zu:
Wie lange dauert es, bis man einen neuen Job vollständig verstanden hat?
Führungskräfte haben unterschiedliche Bedenken, wenn es um Remote- bzw. Hybrid-Mitarbeitende geht:
Diese fünf Benefits sind bei potenziellen Arbeitgebenden am attraktivsten:
Haben Führungskräfte von Hybrid- oder Remote-Mitarbeitenden das Gefühl, ihr Team würde weniger spontanes Feedback erhalten und Entwicklungsmöglichkeiten verpassen?
Arbeitnehmende fühlen sich auf unterschiedlichste Weise in ihr Unternehmen und ihren Arbeitsplatz eingebunden:
Kollaboration und Arbeitsplatz
Teil 4
Das Büro zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen, scheint jedes Jahr eine größere Herausforderung zu werden. Heutzutage suchen Mitarbeitende immer stärker nach sinnvollen Benefits und Arbeitsräumen, die ihnen eine bestmögliche Arbeitsatmosphäre ermöglichen. 2024 sagen 91% der Arbeitnehmenden, dass sie durchaus davon überzeugt werden könnten, ins Büro zu gehen, wenn die richtigen Benefits geboten würden.
Ein wichtiger Teil der Arbeit im Büro ist die persönliche Zusammenarbeit, die in der Regel in Form von Meetings stattfindet. Meetings sind ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit (zumindest in White Collar-Berufen), es kann jedoch herausfordernd sein, effektive und kollaborative Besprechungen abzuhalten, wenn sich nicht alle im selben Raum befinden. Das Pendel ist mittlerweile umgeschlagen, mehr Arbeitnehmende haben Online- oder Hybrid-Meetings (85%) als persönliche Meetings (84%).
Probleme und Herausforderungen bei Online- oder Hybrid-Meetings reichen von technischen Schwierigkeiten bis hin zum Verpassen von Gesprächsfetzen, sei es auditiv oder visuell. Drei Viertel der Arbeitnehmenden (75%) haben schon einmal aufgrund technischer Probleme Zeit verloren und Meetings verspätet begonnen. 74% haben vor allem mit Audioproblemen zu kämpfen. 82% der Befragten gaben an, dass gute Technologie ein wichtiger Arbeitsfaktor ist (gegenüber 73% im Jahr 2023). Die von den Unternehmen gewählte Technologie gewinnt also immer mehr an Bedeutung.
Das Büro, wie wir es einst kannten, wird wahrscheinlich nie wieder eine Einheitslösung sein. Denn es gibt einige Aufgaben, die sich von zu Hause aus effektiver erledigen lassen als im Büro – auch aufgabenbasierte Hybridarbeit genannt. Doch welche Tätigkeiten sind im Büro sinnvoller? Fast zwei Dritteln der Arbeitnehmenden (64%) fällt es im Büro leichter, neue Leute zu treffen. Für 50% sind Teambesprechungen besser im Büro aufgehoben.
Hybrides Arbeiten hat die sogenannte WFA-Bewegung (Work from Anywhere) zwar ermöglicht, doch die Kollaboration mit Mitarbeitenden über Zeitzonen hinweg kann eine Herausforderung für die Zeitplanung darstellen. Fast 3 von 4 Mitarbeitenden (73%) sind der Meinung, dass ein Besprechungsbeginn um 8 Uhr morgens oder früher zu früh ist. Zudem blocken ganze 59% der Befragten Zeit in ihrem Kalender, um sich vor zu vielen Meetings zu schützen.
Aufgabenbasierte Hybridarbeit: Wo fühlen sich Arbeitnehmende am produktivsten? Das hängt von den aktuellen Aufgaben ab.
Was würde Arbeitnehmende stärker ins Büro locken?
Die durchschnittliche Anzahl virtueller/hybrider Meetings im Vergleich zu Face-to-Face Meetings, an denen Arbeitnehmende pro Woche teilnehmen:
Hybride Meetings haben zwar viele Vorteile, können aber auch Herausforderungen mit sich bringen, vor allem wenn veraltete Technologien eingesetzt werden. Mit folgenden Problemen werden Arbeitnehmende bei der Teilnahme an hybriden Meetings konfrontiert:
Kollaborations-Technik und die Generations-Kluft: 46% der Millennials lieben ihre hybriden Meeting-Technik, verglichen mit nur 11% der Boomer.
Meetingzeit – wann ist zu früh?
Meetingzeit – wann ist zu spät?
Blockieren Arbeitnehmende Zeit in ihren Kalendern, um bessere Kontrolle über ihre Arbeitszeit zu bekommen und sich vor Meetings zu schützen? 59% sagen, dass sie das tun. Hier die vollständige Aufschlüsselung:
Millennials blocken ihren Terminkalender deutlich eher als andere Generationen.
Hybride Arbeitnehmende neigen eher dazu, ihren Kalender zu blocken als Büro-Arbeitskräfte und remote Arbeitende.
Arbeitnehmende, die Care-Arbeit übernehmen, blocken ihre Kalender häufiger (58%) als Beschäftige, die keine solche Arbeit leisten (42%).
Diese Unternehmen haben IT-Personal eingestellt:
Diese Unternehmen haben neue Konferenzraumtechnik und AV-Ausrüstung installiert:
Die Einstellung zur Arbeit im Wandel
Teil 5
Das kulturelle Narrativ rund um die Arbeit verändert sich. Arbeitnehmende stellen das Konzept „so wie es schon immer war“ zunehmend in Frage und scheuen sich nicht, dies auszusprechen. Im Jahr 2024 entstand in den sozialen Medien der Begriff #WorkTok, als arbeitsbezogene TikToks an Popularität gewannen. Jeder vierte Arbeitnehmende (25%) hat sich beispielsweise schon einmal in den sozialen Medien negativ über seinen Arbeitsplatz oder Arbeitgebenden geäußert. Dabei gaben 10% sogar an, Gespräche mit ihrem Arbeitgebenden aufgezeichnet zu haben.
Knapp mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden (51%) glaubt, dass ihr Arbeitgebender von ihnen verlangt, im Büro zu arbeiten, weil das „schon immer so gemacht wurde“. Fast jeder dritte Arbeitnehmende (32%) gibt an, dass die mangelnde Karriereentwicklung ihre größte Sorge am Arbeitsplatz ist, gefolgt von mangelnder Flexibilität (28%).
Der Widerstand gegen die sogenannte „Hustle Culture“ ist eine weitere Veränderung in der Einstellung der Arbeitnehmenden. So setzt ein Fünftel der Beschäftigten (20%) stärkere Grenzen, indem sie außerhalb der Arbeitszeiten keine Unternehmensnachrichten beantworten. Etwa 28% pflegen einen lockeren, ungezwungenen Sprachgebrauch und 24% geben an, sich auch äußerlich lockerer zu präsentieren (Kleidungsstil).
Die Produktivität der Arbeitnehmenden (88%) ist zwar etwas höher ist als im letzten Jahr (86%), doch auch der Stresspegel steigt. Auf die Frage, welche Faktoren dazu beitragen, dass sie sich weniger verbunden mit ihrer Arbeit fühlen, gaben 25% an, dass sie sich nicht wertgeschätzt fühlen, ebenfalls 25%, dass sie sich ausgebrannt fühlen und weitere 25%, dass sie sich nicht gerecht entlohnt fühlen.
Auch der sogenannte “Proximity Bias” ist nach wie vor ein Problem am Arbeitsplatz, verzeichnet seit dem letzten Jahr aber eine leichte Verbesserung. Im Jahr 2024 gaben 41% der Befragten an, dass sie eher die Meinung von Kolleg:innen einholen, mit denen sie physisch zusammenarbeiten, als von Kolleg:innen, die remote arbeiten. Im letzten Jahr waren es noch 44%. Zudem sind etwa 41% der Mitarbeitenden der Meinung, dass Vorgesetzte diejenigen, die im Büro arbeiten, als fleißiger und vertrauenswürdiger ansehen. Auch hier deutet sich ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr an (43%).
Eine unterstützende Führungskraft stand nach der Vergütung und der Lohngleichheit an dritter Stelle der wichtigen Faktoren für den Arbeitsplatz der Arbeitnehmenden.
Die am wenigsten wichtigen Faktoren bei der Arbeit sind für Arbeitnehmende: Vergünstigungen im Büro (50%) und Möglichkeiten für Mentoring (51%).
Das Verhalten der Arbeitnehmenden und die Selbstdarstellung am Arbeitsplatz ändert sich.
25% der Arbeitnehmenden haben sich in den sozialen Medien negativ über ihren Arbeitgebenden geäußert, das beinhaltet
Fast die Hälfte der Arbeitnehmenden der Generation Z (46%) hat sich in sozialen Medien schon einmal negativ über das eigene Unternehmen oder den Arbeitgebenden geäußert. Das ist deutlich mehr als bei allen anderen Arbeitnehmenden.
25% der Arbeitnehmenden fühlen sich nicht verbunden mit ihrer Arbeit – warum?
Die größten Sorgen am Arbeitsplatz bei allen Arbeitnehmenden sind:
Ausblick
Teil 6
Neue Trends führen unweigerlich auch zu neueren Technologien, die den Arbeitsplatz nach und nach durchdringen - von KI über Augmented Reality (AR) bis hin zu Virtual Reality (VR). So haben beispielsweise mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmenden (68%) schon einmal ein KI-Tool zur Unterstützung bei ihrer Arbeit verwendet, 21% tun dies sogar täglich.
Auch das Interesse an Telepräsenz- und AR/VR-Technologien am Arbeitsplatz ist seit 2023 deutlich gestiegen: 32% gaben 2024 an, dass sie an diesen Technologien am Arbeitsplatz interessiert sind. Im letzten Jahr waren es noch 19%.
Die Einführung neuer Technologien hat aber nicht nur positive Seiten. So sind in der Zwischenzeit auch Überwachungsprogramme für Mitarbeitende zu einem wachsenden Problem für den Datenschutz geworden. Fast ein Drittel der Arbeitnehmenden (29%) gab an, dass ihr Arbeitgebender im Jahr 2024 die Verwendung von Software zur Mitarbeiterüberwachung eingeführt oder ausgeweitet hat. 84% der Arbeitnehmenden sind der Meinung, dass Arbeitgebende gesetzlich verpflichtet sein sollten, den Einsatz solcher Tools offenzulegen.
Das Konzept der 4-Tage-Woche ist bei deutschen Arbeitnehmenden nach wie vor beliebt. Auf die Frage, was bei einem potenziellen Arbeitgebenden am attraktivsten wäre, nannten 31% eine 4-Tage-Woche – attraktiver sind lediglich flexible Arbeitszeiten (38%).
Mehr als ein Drittel der Arbeitgebenden hat bereits KI-Technologien eingeführt, um die Aufgaben von Mitarbeitenden zu ersetzen oder zu ergänzen.
Wie oft nutzen Mitarbeitende KI-Tools bei der Arbeit?
Mitarbeitende, die KI-Tools nutzen, haben möglicherweise eine andere Sichtweise darauf als ihr Unternehmen:
Meetings mit Hologrammen könnten eines Tages Realität werden, da viele Arbeitnehmende an Telepräsenzgeräten interessiert sind:
Hat Ihr Arbeitgebender im Jahr 2024 Software zur Überwachung von Mitarbeiteraktivitäten eingeführt oder ausgeweitet?
Sollten Arbeitgebende gesetzlich dazu verpflichtet sein, offenzulegen, ob sie Überwachungssoftware für Mitarbeitende einsetzen?
Fazit
In der achten Ausgabe des State of Hybrid Work-Reports von Owl Labs untersuchten wir die neuesten Arbeitstrends, wie sich der Arbeitsplatz verändert und was in Zukunft zu erwarten ist. Flexibilität ist der Schlüssel, unterstützendes Management ein Muss, und die Mitarbeitenden suchen - vielleicht jetzt mehr denn je - nach einer echten Work-Life-Balance. Wir danken Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unseren Bericht zu lesen, und freuen uns darauf, Ihnen diese Studie auch weiterhin jedes Jahr als zuverlässige Datenquelle zur Art und Weise, wie wir arbeiten, zur Verfügung zu stellen.
Für Presseanfragen und alle weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an press@owllabs.com.
Anhang: Hintergrund + Demographie
Owl Labs befragte 2.000 Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Alter von 18+ Jahren in Unternehmen mit 2+ Mitarbeitenden. Die Umfragedaten wurden im Juli 2024 in Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen Vitreous World erhoben.
Geschlecht
Alter
geographische Lage
Fürsorgerolle
Unternehmensgröße
Rolle im Unternehmen
Arbeitsstil
Über Owl Labs
Owl Labs ist das erste Unternehmen, das KI-gestützte 360-Grad-Videokonferenzlösungen für hybride Organisationen entwickelt. Die Produktreihe und die Owl Intelligence System™-Software machen Meetings inklusiver und kollaborativer, indem sie das Distanzgefühl zwischen Teilnehmenden aus der Ferne und aus dem Raum ausgleicht. Die Meeting Owl® 4+ ist die neueste Generation der ersten WiFi-fähigen 360-Grad-Kamera mit integriertem Mikrofon und Lautsprecher, die automatisch an den Sprecher heranzoomt. Owl Labs hat eine Finanzierung in Höhe von 47 Millionen Dollar erreicht und hat seinen Sitz in Boston, USA, mit Mitarbeitenden auf der ganzen Welt, die sowohl remote als auch hybrid arbeiten. Mehr über Owl Labs und die Erkenntnisse aus dem State of Hybrid Work-Report erfahren Sie unter www.owllabs.de.
DATEN HERUNTERLADEN
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