Hybride Arbeit ist gekommen, um zu bleiben

Wenn es eine wichtige Erkenntnis aus unserer diesjährigen Studie gibt, für die wir 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Deutschland befragt haben, dann die: Hybride Arbeitsformen sind mittlerweile die Norm und flexibles Arbeiten hat sich zum Standard entwickelt. In den letzten gut zwei Jahren haben sich Berufstätige weltweit an ortsunabhängiges Arbeiten gewöhnt und wollen flexibel entscheiden, wo und - in zunehmendem Maße – auch wann sie arbeiten. 

Wir haben schon viel über die sogenannte "Great Resignation" (dt. große Kündigungswelle) gehört. Unsere "State of Hybrid Work 2022"-Studie hat uns jedoch gezeigt, dass die Wünsche der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ganz einfach sind. Sie wollen, dass Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen ihnen zuhören, sich kümmern und sich an ihre neuen Bedürfnisse und Arbeitsplatzerwartungen anpassen. Für die 48% der Befragten, die in den letzten zwei Jahren ihren Job gewechselt haben oder dies aktiv anstreben, hat flexible Arbeit in Bezug auf Ort und Zeit oberste Priorität. 

Die Pandemie hat das Experiment Home-Office vorangetrieben – mit Auswirkungen auf und Erkenntnissen für Erwerbstätige in aller Welt: Mit einem Laptop, Internetzugang, einem Messenger-Dienst und E-Mail kann man von fast überall aus produktiv arbeiten. Das physische Büro ist nicht mehr der einzige Ort, an dem dies möglich ist. Lediglich die Zusammenarbeit und das Team Building per Zoom können etwas anstrengend sein. Auf das Thema Zoom-Müdigkeit kommen wir später noch einmal zu sprechen. 

Wichtigste Ergebnisse

1

28% der Befragten haben in den letzten zwei Jahren den Job gewechselt. Von denjenigen, die in dieser Zeit keine neue Stelle angetreten haben, suchen 20% im Jahr 2022 aktiv nach neuen Herausforderungen.

2

90% der Befragten, die während der Pandemie remote in ihre neue Stelle eingearbeitet wurden, fühlten sich gut unterstützt.

3

Die Umstände, die am ehesten dazu führen, dass Jobinteressenten ein Stellenangebot nicht annehmen, sind: keine flexiblen Arbeitszeiten (39%), kein flexibler Arbeitsort (26%) und die Verpflichtung, Vollzeit im Büro zu arbeiten (26%)

4

59% der Befragten mussten während der Pandemie nie Vollzeit im Büro arbeiten.

5

Als besonders attraktiv gelten Unternehmen, die eine 4-Tage-Woche (45%), flexible Arbeitszeiten (38%), unbegrenzten Urlaub (28%) und eine flexible Wahl des Arbeitsorts (28%) anbieten.

6

44% der Befragten glauben, dass ein sogenannter „proximity bias“ am Arbeitsplatz existiert, sprich, dass diejenigen, die im Büro arbeiten, bevorteilt werden.

7

74% der Befragten sind besorgt, dass ihr Unternehmen Arbeitsplätze, Richtlinien oder Anforderungen nicht an die Hybridarbeit anpasst.

8

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tun sich schwer mit der erfolgreichen Ausführung von Online-Meetings: 83% sind sich demnach unsicher, ob man jemanden unterbrechen soll, der gerade spricht. 74% empfinden es als hinderlich, dass man die Gesichter der anderen Teilnehmenden nicht sieht und daher visuelle Hinweise verpasst. 73% haben Schwierigkeiten damit, sich ins Gespräch einzubringen.

9

81% der Befragten, die derzeit aus der Ferne oder hybrid arbeiten, gaben an, dass sie sich bei der Rückkehr ins Büro wohler fühlen würden, wenn bestimmte Hygienemaßnahmen eingeführt würden, zum Beispiel vorgeschriebene Impfungen für alle (28%), kontrollierte oder häufige Reinigung bzw. mehr Handdesinfektionsstationen (26%). 

10

43% der Befragten sind der Meinung, dass das Metaverse* flexibles und hybrides Arbeiten zukünftig verbessern könnte. 

*Mehr über das Metaverse lesen Sie in Abschnitt 4.

Teil 1

Willkommen in der modernen Arbeitswelt

Das „9 to 5-Modell“ ist in der heutigen Arbeitswelt so gut wie ausgestorben. Künftig wird flexibles Arbeiten von allen – Unternehmen wie Angestellten – gleichermaßen als Standard angenommen und die Entscheidung, wann, wo und wie wir arbeiten, wird gemeinsam getroffen.

28% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben in den letzten zwei Jahren den Job gewechselt. Und 20% derjenigen, die keine neue Stelle angetreten haben, suchen 2022 aktiv nach einer neuen Herausforderung. Der Grund? 34% wünschen sich eine bessere Vergütung, 30% bessere Karrierechancen und 27% eine bessere Work-Life-Balance. 73% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach der Pandemie wieder in Vollzeit vom Büro aus arbeiten mussten, kehrten auch tatsächlich zurück. Jedoch suchten 32% der 18- bis 34-Jährigen und 19% der über 35-Jährigen nach einer neuen Arbeitsstelle, die hybride Arbeitsformen bietet. 

Bevor Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen eine neue Stelle annehmen oder auch nur in Erwägung ziehen, vergewissern sich viele, ob hybride und flexible Arbeitsformen eine Option sind. Unflexible Arbeitszeiten (39%) und -orte (26%) sind die häufigsten Gründe, weswegen Jobinteressenten sich gegen ein Unternehmen entscheiden. Es überrascht nicht, dass bei Frauen, die einen Großteil der Care-Arbeit leisten, das Thema Flexibilität auf ihrer "Must-haves"-Liste weiter oben steht als bei Männern: So gaben 42% der befragten Frauen an, dass sie bei ihrem derzeitigen Unternehmen bleiben würden, wenn dieses flexible Arbeitszeiten anbieten würde. Nur 35% Männer sagten das Gleiche.

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wollen Flexibilität. Wird ihnen diese nicht geboten, werden sie einen Job nicht behalten oder annehmen - so einfach ist das.

Das macht Unternehmen attraktiv.

Teil 2

Hybrid kann kompliziert sein

Unsere Arbeitsweise hat sich in den letzten zwei Jahren im Eiltempo verändert. Viele fragen sich deshalb noch immer, ob die neu entstandenen Arbeitsformen denn tatsächlich funktionieren können. Es gehört definitiv mehr zur schönen neuen Arbeitswelt, als für jede Besprechung einen Zoom-Link bereitzustellen oder den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu erlauben, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. 

Hybrides Arbeiten ist kein Zufall und erfordert von Unternehmen, dass sie ihre aktuellen Richtlinien, Weiterbildungsmöglichkeiten, ihre Bürotechnik und ihre Unternehmenskultur gründlich überprüfen, um sich auf räumlich verteilt arbeitende Teams einzustellen. Da 74% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen befürchten, dass ihr Unternehmen Maßnahmen in Bezug auf hybrides Arbeiten ergreift, mit denen sie nicht einverstanden sind, sollten alle Entscheidungen diesbezüglich bewusst, fair und transparent getroffen werden. 

Eine Kernfrage dabei lautet: Wie lassen sich remote arbeitende Teams virtuell und kulturell zusammenbringen? 44% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind besorgt, dass sie durch Remote-Arbeit weniger Mitspracherecht und weniger Chancen auf Entwicklungsmöglichkeiten haben. Wie können also Unternehmen sicherstellen, dass alle, die an einem anderen Ort arbeiten, sich integriert fühlen, kein Burnout erleiden oder aufgrund von „proximity bias“ übersehen werden?

Leichter gesagt als getan. Die Hälfte der Befragten (50%) gab in unserer Studie an, eher mit anwesenden Personen ins Gespräch zu kommen und sie nach ihrer Meinung zu fragen als mit Kolleginnen und Kollegen, die sich im Remote-Office befinden. 

Nehmen wir das Beispiel Meetings. Gleiche Bedingungen für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sie zu einem funktionierenden, kollaborativen Ort werden lassen, an dem auch entfernte Mitarbeitende gesehen und gehört werden. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen, sondern erfordert die richtige Art von integrativer Technologie.

Hybridarbeit macht Verbesserungsbedarf am Arbeitsplatz sichtbar.

Teil 3

Hybride Umgebungen managen

Eine starke Managementstruktur innerhalb einer Organisation ist für den Erfolg jedes Unternehmens entscheidend. Unabhängig davon, welchen Beitrag Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten, ist es wichtig, dass sie sich vom Management unterstützt fühlen. Denn wir wissen: Ein engagiertes Team ist ein zufriedenes Team.  

Doch eine hybride oder dezentrale Umgebung kann Beziehungsaufbau und -pflege in der Belegschaft zur Herausforderung machen. Vor allem dann, wenn 53% der Vorgesetzten und 57% der Führungskräfte eher diejenigen nach der Meinung fragen oder sich mit denjenigen auseinandersetzen, mit denen sie physisch zusammenarbeiten. Remote arbeitende Teammitglieder kommen schnell zu kurz. Gezielte Schulungen helfen Führungskräften, erfolgreich in hybriden Teams zusammenzuarbeiten, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen und nicht in die „proximity bias“-Falle zu tappen. 

Und auch remote arbeitende Angestellte sollten ihre Verhaltensmuster überdenken: Sie haben unter Umständen das Gefühl, proaktiver sein zu müssen und mit ihren Vorgesetzten sowie ihrem Team mehr über die Aufgaben sprechen zu müssen, die sie regelmäßig erledigen. Denn Produktivität im Homeoffice wird oft anders wahrgenommen als die im Büro. Hier muss eine Balance her.

Die Beziehung zwischen Führungskräften und Angestellten muss gestärkt werden.

Teil 4

Arbeitsräume und Arbeitsplätze müssen sich weiterentwickeln.

Eine der wichtigsten Lektionen aus den vergangenen zwei Jahren ist: Arbeitsräume verändern sich stetig – ob mit oder ohne Pandemie. Und wir sind in der Lage, uns darauf vorzubereiten.

Viele Unternehmen möchten modernere und integrativere Arbeitsplätze schaffen, an denen sich ihre Angestellten wohlfühlen. Auch wenn wir die Zukunft nicht vorhersagen können, so gibt es doch Anhaltspunkt dafür, in welche Richtung sich die Arbeit entwickelt. Ein brandheißes Thema ist beispielsweise das Metaverse. Aber wer glaubt eigentlich wirklich daran?

Tatsächlich glauben 56% der Führungskräfte, dass das Metaverse zum nächsten großen Umbruch in der Arbeitswelt führen könnte. Allerdings nicht über Nacht. Unternehmen sollten sich jetzt überlegen, in welche Richtung sich das Arbeitsumfeld bei ihnen verändern wird und wie sie sich schon heute darauf einstellen können. Die Einführung zeitgemäßerer Videokonferenz-Tools ist ein wichtiger erster Schritt. Immerhin wünscht sich fast die Hälfte (48%) der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bessere Videokonferenztechnik.

Es ist Fakt, dass nach zwei Jahren Pandemie nicht alle gern ins Büro zurückkehren möchten. Für viele ist flexibles Arbeiten inzwischen unverzichtbar. Insbesondere für diejenigen, die aktuell Vollzeit aus der Ferne arbeiten: So gaben 59% an, dass sie – sofern es von ihnen verlangt wird – zwar ins Büro zurückkehren, sich aber sofort nach einem neuen Job umsehen würden. 8% von ihnen würden direkt kündigen. Wenn Unternehmen jedoch offen für neue kollaborative und immersive Technologien sind, kann das Büro zu einem Ort der Kollaboration, für Teambesprechungen, Betriebsversammlungen und vieles mehr werden – und individuelle Arbeit kann im Homeoffice stattfinden. Sie ist also möglich: eine Welt, in der unsere Arbeitsräume an die Bedürfnisse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst sind.

Arbeitsräume und Arbeitsplätze müssen sich weiterentwickeln

Hintergrund + Demographie

Hintergrund + Demographie

Owl Labs befragte 2.000 Vollzeitbeschäftigte in Deutschland. Die Daten dieser Umfrage wurden im Februar 2022 erhoben.

Fazit

Fazit

Wir wissen jetzt, dass hybrides Arbeiten für deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer funktioniert. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Bürozeitalter hinter uns liegt oder die Produktivität ins Stocken gerät. Es bedeutet lediglich, dass wir neue Wege finden müssen, um mit unseren Kolleginnen und Kollegen innerhalb und außerhalb des Büros zusammenzuarbeiten.

Mit den richtigen Strategien und Technologien können Unternehmen einige der Herausforderungen meistern, die eine hybride Arbeitsweise mit sich bringt - Teams können effektiver zusammenarbeiten, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können engere Beziehungen aufbauen und die Produktivität kann zweifelsohne steigen.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unseren Bericht zu lesen. Wir hoffen, Sie fanden ihn aufschlussreich und nützlich.

Für Fragen zum Bericht oder für sämtliche Presseanfragen kontaktieren Sie bitte owllabs@oseon.com.

Owl Labs ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Boston, das hybride Zusammenarbeit mit 360°-Videolösungen unterstützt. Seine innovativen Kollaborationslösungen sind für moderne Unternehmen und Bildungseinrichtungen konzipiert.  

Das Aushängeschild des Unternehmens, die Meeting Owl Pro, wurde 2020 vom TIME Magazine als eine der besten Erfindungen sowie 2021 mit dem German Design Award ausgezeichnet. Sie verfügt über eine Wifi-fähige 360°-Kamera, Mikrofon und Lautsprecher und reagiert durch eine proprietäre KI-Technologie mit automatischem Zoom auf die jeweils sprechende Person.  Owl Labs hat eine Finanzierung in Höhe von 22 Millionen Dollar erreicht und sich das Ziel gesetzt, digitale Zusammenarbeit zu revolutionieren. Daran arbeiten Teams auf der ganzen Welt, sowohl remote als auch hybrid. Mehr über Owl Labs erfahren Sie unter www.owllabs.de