Umfrage: Homeoffice-Pauschale beeinflusst den Arbeitsort
Mehr Homeoffice, mehr vom Gehalt? Eine steuerrechtliche Änderung macht dies in Deutschland jetzt möglich: Wer regelmäßig von zuhause aus arbeitet, konnte über die sogenannte Homeoffice-Pauschale bislang bereits bis zu 600 Euro jährlich von der Steuer absetzen (für maximal 120 Homeoffice-Tage im Jahr). Die Regelung galt aufgrund der Covid-Pandemie jedoch zunächst nur befristet. Zum Steuerjahr 2023 wurde die Pauschale jedoch entfristet, verbessert und erhöht. Gute Neuigkeiten also, insbesondere für hybrid Arbeitende. Steuerpflichtige können jetzt bis zu 1.260 Euro jährlich zurückbekommen; mit der neuen Regelung sind ganze 210 Homeoffice-Tage begünstigt. Sie gilt auch, wenn kein abgegrenztes Arbeitszimmer zur Verfügung steht.
Wir haben uns gefragt: Wirkt sich die Verbesserung der Pauschale auch auf die Wahl des Arbeitsplatzes der Deutschen aus? Eine Online-Umfrage unter 505 deutschen Wissensarbeiter:innen* gab uns Aufschluss darüber.
Das Ergebnis war eindeutig: Fast die Hälfte (43 Prozent) der Befragten will aufgrund der neuen Steuervorteile ab 2024 öfter im Homeoffice arbeiten. Ganz vorne dabei ist hier die Altersgruppe der 18- bis 26-Jährigen (57 Prozent), die Tendenz nimmt mit dem Alter leicht ab. Nur für 18 Prozent hat die Verbesserung der Pauschale keine Auswirkungen auf die Wahl ihres Arbeitsplatzes. Sie planen allerdings, die überarbeitete Homeoffice-Pauschale dafür zu nutzen, um mit ihren Arbeitgebenden über einen Zuschuss zu Pendlerkosten zu verhandeln.
Wenn die Wohnung zum Büro wird
Ein Arbeitsplatz zuhause kann jedoch die Einrichtung der eigenen vier Wände beeinflussen, insbesondere dann, wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist. Von den Befragten unserer Umfrage, die regelmäßig oder vollständig im Homeoffice arbeiten, steht dieses zumindest über der Hälfte (52 Prozent) zur Verfügung. Der Rest weicht auf das Wohnzimmer (24 Prozent), das Schlafzimmer (10 Prozent) oder die Küche beziehungsweise das Esszimmer (6 Prozent) aus.
Ungemütlich muss das jedoch nicht sein: Für 54 Prozent der hybrid und remote Arbeitenden hat der Arbeitsplatz in den privaten Wohnräumen keinen negativen Einfluss auf das „Zuhause-Gefühl“. Die Fähigkeit, am Wochenende oder nach Feierabend im eigenen Heim abzuschalten, wird durch das Homeoffice laut der Umfrage nur für wenige von ihnen negativ beeinflusst (18 Prozent). 27 Prozent gaben dagegen an, dass es sie überhaupt nicht stört, dass ihr Büro auch gleichzeitig ihre Wohnung ist.
Insgesamt zeigt die Reaktion auf die erhöhte Homeoffice-Pauschale sowie die tendenziell positiven Erfahrungen mit Homeoffice im eigenen Zuhause, dass der Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen weiterhin stark in der Arbeitswelt verankert ist. Mit entsprechenden Steuervorteilen setzt die Politik ein klares Zeichen für die Förderung von hybrider Arbeit. Vor allem in Zeiten von wirtschaftlichen Herausforderungen wie steigender Inflation, begrenztem Wohnraum und zunehmenden Lebenshaltungskosten ist die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten und gleichzeitig finanziell davon zu profitieren, für viele Arbeitnehmende sehr attraktiv.
*Die Online-Umfrage mit 505 deutschen Wissensarbeitern und -arbeiterinnen fand im Februar 2024 statt und wurde von Vitreous World im Auftrag von Owl Labs durchgeführt. Von den 505 Befragten gaben 192 an, Vollzeit im Büro zu arbeiten, 286 hybrid und 27 Vollzeit remote.