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Umfrage: Private Termine während der Arbeitszeit

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Frank Weishaupt

30. April 2025

Ein Friseurtermin während der Arbeitszeit – zu diesem Thema sorgte ein LinkedIn-Post Anfang 2025 für hitzige Diskussionen. Ein verärgerter Chef fand heraus, dass sich seine Mitarbeiterin während der Arbeitszeit die Haare schneiden ließ – und machte seinem Unmut öffentlich Luft. Was folgte, war eine kontroverse Debatte über die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Denn ob Arztbesuch, Haushalt oder eben Friseurtermin: Immer mehr Menschen nutzen ihre Arbeitszeit flexibel. Was für die einen gelebte Vereinbarkeit und Symbol moderner Arbeitskultur bedeutet, werten andere als klares No-Go und Verfall der Arbeitsethik. Die emotionalen Reaktionen auf LinkedIn zeigten vor allem eines: Die Erwartungen an neue Arbeitsmodelle könnten unterschiedlicher kaum sein.

Doch wie sieht die Realität in deutschen Unternehmen aus?

Aktuelle Daten der Omnibus Pulse von Owl Labs zeigen: Die Vermischung von Privatem und Beruflichem ist längst Alltag. 83 Prozent der Büroangestellten haben schon einmal persönliche Termine während der Arbeitszeit wahrgenommen – und das nicht nur beim Friseur.

Besonders die jüngeren Generationen nutzen diese Flexibilität. Während 86 Prozent der Gen Z regelmäßig private Termine einstreuen, sind es bei den Boomern nur 73 Prozent. Auch hybrid Arbeitende sind mit 88 Prozent besonders flexibel in ihrer Zeiteinteilung. Bei Führungskräften ist der Anteil mit 86 Prozent ebenfalls besonders hoch, verglichen mit 78 Prozent der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung.

Wenn der Sommer die Arbeitszeit bestimmt: Der Trend zu “Summer Fridays"

Die warmen Monate bringen für viele Deutsche noch mehr Flexibilität in den Arbeitsalltag: Mehr als ein Drittel der Büroangestellten (36 Prozent) genießt im Sommer besondere Arbeitszeitmodelle. Die sogenannten "Summer Fridays" ermöglichen es, die letzten Arbeitstage der Woche entspannter anzugehen - sei es durch verkürzte Freitage (13 Prozent), alternierende freie Freitage (6 Prozent) oder andere flexible Regelungen (17 Prozent).

Besonders die jüngere Generation nutzt die sommerliche Freiheit: Während fast jeder zweite Gen-Z-Mitarbeitende (48 Prozent) und mehr als ein Drittel der Millennials (37 Prozent) von flexiblen Sommerzeiten profitieren, sind es bei der Generation X nur noch 31 Prozent. Bei den Boomern genießt gerade einmal jeder Fünfte (20 Prozent) diese sommerliche Flexibilität. Für die übrigen Büroangestellten (62 Prozent) bleibt der gewohnte Arbeitsrhythmus auch in den Sommermonaten bestehen.

Was bedeutet das für die Zufriedenheit und Arbeitsmoral?

Mehr Flexibilität scheint die Zufriedenheit zu steigern. 61 Prozent der Befragten nehmen eine faire Handhabung der Flexibilität wahr. Und gerade einmal 18 Prozent der Befragten trennen berufliche und private Terminplanung noch strikt. Die meisten managen problemlos Arzttermine (57 Prozent) oder Haushaltsaufgaben (55 Prozent) während der Arbeitszeit.

Allerdings zeigt sich auch: Nicht alle profitieren gleichermaßen von flexiblen Regelungen. 38 Prozent der Befragten berichten von ungleicher Anwendung in ihren Unternehmen, was zu Spannungen und negativen Emotionen führen kann. Vor allem Vollzeit im Büro Arbeitende (64 Prozent) nehmen die Richtlinien zu Flexibilität in ihrem Unternehmen als ungleich angewendet wahr.

Die anfänglich genannte LinkedIn-Debatte um den Friseurtermin zeigt vor allem eines: Wir befinden uns mitten in einem Kulturwandel, bei dem starre Arbeitszeiten flexiblen Modellen weichen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in einer Unternehmenskultur, die Vertrauen vor Kontrolle stellt und Flexibilität als Chance begreift. Entscheidend ist auch, dass die Regelungen fair und transparent für alle Mitarbeitenden sind. Nur so kann das volle Potenzial flexibler Arbeitsmodelle ausgeschöpft werden – zum Wohle von Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen.

*Für die Omnibus Pulse wurden im April 2025 insgesamt 1.001 Büroangestellte in Deutschland befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage von Vitreous World im Auftrag von Owl Labs.